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    MEIN Faust

    8-10-2019 NWO Odpor 78 1035 slov zprávy
     

    PROLOG


    Zu mir, zu mir, o laengst verharrte Lieder,


    Die aus der Musen suessen Lippen Ihr entschluepft…


    Verbeugt Euch vorm Zeitgeisste ew’gem nieder


    Auf dass Der Euch beinhaltet, nie erschoepft.



    Bezeugt mir wieder Eure Sinneswandlung,


    Erzeugt den Antrieb mannigfalt’ger Kraft,


    Besteht einfaeltig in fortfahrender Verwandlung,


    Seid Angst einfliessend und zumal auch zauberhaft. 


    Lasst meine Leyer abermals erklingen,


    Bezaubert sei die edle Audienz,


    Auf dass ich meine ekle Existenz


    Durch Drang nach Gutem kann bezwingen.



    Wer einst geschafft’s, das Ewige zu fassen -


    Der sei zu diesem Schauspiel zugelassen.



    TEIL 1.


    „Man sagt, die Gaense waeren dumm…


    O traut mir nicht den Leuten!


    Den eine sieht sich einmal um,


    Mir rueckwaerts zu bedeuten…“



    Chor der Aengel:


    Erwacht, o Herr, zu der Jahrtausendwende,


    Die stets und unaufhaltsam rueckt voran.


    Das alte Milleanum kommt zu Ende,


    Das naechste scheint noch minder angetan.



    Der Fische war’s, der Zeitgenossen Christi -


    Epoche, von Gemeinsamkeit gepraegt;


    Der Mensch war blind, bedurfte Fuehrung, und, Sapristi! -


    Den Antrieb, der ihn weiter fortbewegt…



    Das jetz’ge aber, des Aquarius Domaene,


    Ab anno 12 sei’s begonnen nun fortan,


    In mancher Hinsicht wird dem freien Geiste zugetan,


    Ad hoc dem freien Willen, wer’s bekenne.


     


    Mephisto:


    Der freie Geist und Wille…Pfui! – mich ekelt bei dem Worte;


    s’ist doch ein elend, faules Ding


    Dass einem jeden wir aus uns’rer Himmelspforte


    Davon barmherzig spenden ohnehin.



    Mich duenkt, die Menschenmehrheit weiss


    Solch‘ eine Himmelsgabe schwerlich nur zu schaetzen…


    Sie lassen sich derselben nur ergoetzen


    Und geben dieser Gabe keinen Preis.



    Nur seht, wie weit sie es bis jetzt getrieben,


    Seitdem Ihr Euch verzoget in freiwilligem Exil,


    Sie streiten und umwaelzen sich, die Dieben -


    Throne bersten, Reiche zittern, Omnes est Nihil!



    Gott:


    Glaubst Du, o teuflisch Missgeburt,


    Ich wuesste diese Eigenschaft nicht schaetzen?


    Doch wenn ich’s denen schon aneigne seit Geburt


    So glaub‘ ich sie damit nicht zu verletzen…


    Ein jeder soll sich’s merken, wer’s betreibt,


    Derselbe hat auch Rechenschaft zu tragen!


    Hast Du mir weiter nichts zu sagen,


    So kannst Du dich entfernen, eh‘ man Dich vertreibt.



    Mephisto:


    Mir abzusagen waere uebereilt,


    Ich kann noch freilich wichtiges berichten.



    Gott:


    Mach’s kurz. Von Gutem was?



    Mephisto:


    - Mitnichten!


    Es werde Ihnen kuenftig mitgeteilt.


    Sie wissen, Herr, die Erdgeschichte hat,


    Seidem Ihr Euch verzoget, schief gelaufen.


    Man laesst die Neugeborenen nicht taufen


    Und ueberall herrscht Wollust und Verrat.



    Von guten Sachen wuesste ich Bescheid,


    Allein sind die von langer Weile…


    Bis ich bei deren Schilderung verweile,


    Entlauft uns die sonst sehr beschraenkte Zeit.


    Bei uns hier oben, wie wir alle wissen,


    Vermag die Zeit bermerkend schnell zu fliessen.



    SZENE 2.



    Faust:


    Langsam fuegt sich Gottesgnade


    Auf die Auserwaehlten hin;


    Unbemerkbar, ungerade


    Klopft sie beim Vorueberziehn.


    Gluecklich, wer durch sie erkoren,


    Gesegnet ist sein Lebensweg;


    Und wer nicht – verbleibt verloren


    Bis zum Todesbett hinweg.


    Wankelmutig ist Fortuna,


    Kennt noch Ursprung, weder Rang,


    Wird mir doch beim Herzen bang


    All dies nachvollziehn zu muessen stets von nun an.


    Laengst vergessen jede Hoffnung,


    Demut ist mein Oberhaupt,


    Schon veraltet und doch so jung -


    Bin ich meines Ziels beraubt…



    Frueh‘ vermochte ich zu glauben


    Meines Glueckes Schmied zu sein,


    Und beeilte obendrein


    Mein Gewissen zu betauben.


    Letzt’res jedoch, unbehagen,


    Fasste mich sogleich beim Kragen:



    - Gesegnet der, bei welchem Lebensschritte


    Sich fuegen mit Gewissens reinem Klang.


    Er findet Gottes Beifall fuer jedwelche Bitte,


    Erfuellt ist sie, noch eh‘ sie seinem Mund entsprang.



    Doch unbestaendig ist der Himmel Gnade,


    Sie drueckt sich in verschiednem Masse aus;


    Sie waehlt sich ihre Rezipienten im Voraus


    Und gleichwohl kaprizioes sagt ihnen – „Ade!“



    Wie soll man diesem Zauberkreis entrinnen?


    Erlangen wahre Unabhaengigkeit?


    Sich seiner Kraefte wahrlich zu besinnen,


    Verschont dabei etwelcher Eitelkeit?…


    Dazu bedarf es hoeheren Eingreifens -


    Man kann dabei auch wieder nicht umhin,


    Als sich auf seinen Schoepfer zu beziehn…



    Mephisto:


    Nur wem sein eigen Schicksal gleichgueltig erscheint,


    Und der entfesselt hat der Wuensche knappen Band,


    Hingegen Anmut stuetzt sich auf Verstand,


    Im Ratio und Handeln mit dem Schoepfer uebereint;


    Nur der vermag die Welt auf’s innerste ergruenden,


    Wer Zwietracht in der Wahrheit Antlitz wohlbemerkt;


    Das Gute wie das Boese laesst teilhabend an dem Werk,


    Bei wem gleichwohl die Tugend und die Suende


    Sich als zwiespaltige Erscheinung offenbart


    Von einer einzig ewigen Gegebenheit;


    Wer nichts als widerwaertig und absurd bestreit,


    Auf keiner enzig richt’ger Denkweise  beharrt.


    Verwerfe nie, was spaeter kann Dir dienen,


    Das mag sich mit Teilhaberschaft nicht ziemen…



    Faust:


    So sagst Du’s, und dabei hast selber vor den Augen


    Die Wonne eines fried-vollendet Lebens.


    Insofern kann die Ansicht ja nichts taugen,


    Und Du beluegst Dich selber nur vergebens…



    Mephisto:


    Ich luege, wohlbemerkt, um Kummer zu verjagen.


    Dafuer kann niemand mich wohl plagen.


    Doch Ansprueche darauf erheb‘ ich keine,


    Und weh’, wenn ich solch‘ eine Aussischt nur beweine!


    Denn merk’s Dir wohl, der Sinn des Lebens,


    Und Ziel unseres Handelns, Schaffens, Strebens,


    Liegt wahrlich nicht darin begraben


    Dass wir bequem verbringen uns’re Tagen;


    Vielmehr kommt’s darauf an, was wir an Ew’gem schaffen,


    Was wir der Welt an Gutem hinterlassen.


    Ein Affe mag sich mit dem Kinderzeugen wohl befassen,


    Allein das Ew’ge offenbart sich nicht dem Affen…



    Faust:


    Du redest gleichwohl, wie Du argumentierst;


    Doch Deine Denkweise laesst noch zu wuenschen uebrig;


    Ein Stuetzpunkt fehlt Dir, deine Basis ist gar muerbig,


    So wie die Einzelheiten, die Du nicht verspuerst.


    Versuche erst, im Einzeln klarzukommen,


    Damit von diesem unbeklommen


    Du Einheitliches schaffen magst!



    Mephisto:


    Ich werd‘ es wohl versuchen muessen, wenn Du’s sagst.


    Was ich Dir nicht von Manneskraft erzaehlen wuesste!


    Ein Mannesbild von ihr ist stets gepraegt..


    Sie gibt Ihm Form und Klang, ergaenzt Verluste,


    In seinem Schaffen von Ihr fortbewegt,


    Die um Ihn Beifall und Bewunderung erregt


    Auf Erdenflaeche hingeriss’ner Wueste…


    Nicht jedem ist sie von Geburt an eigen,


    Zahlreiche finden sich dergleichen auch beraubt


    Und denen auch gegoennt, pflegen sie zu verschweigen,


    Und suchen ahnungslos nach and’rem Oberhaupt.


    Wenn ich doch nur ein winzig Teil


    Von dieser Manneskraft besaesse!…


    Damit all Unglueck und Unheil


    Ich frueh genug im Blick vermaesse;


    Was gaeb‘ ich eigenhaendig nicht,


    Fuer der Gewandtschaft holde Gabe…


    Und stuende ich noch selbst vorm Grabe -


    Ich liesse sie nicht aus der Sicht!



    Faust:


    Ich werde Dich zerstoeren, ich werde Dich vernichten!


    Du wirst NIE MEHR DEIN URTEIL OB DER ERDE RICHTEN!!!


    Du teuflisch Missgeburt!



    Autor: Roman Viktorov





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